Die Eva Lorenz Umweltstation ist ein Ort der außerschulischen Umweltbildung in Trägerschaft des NABU Willich in Kooperation und mit Unterstützung durch die Stadt Willich. Sie entstand im Rahmen der Umgestaltung und Erweiterung des Schlossparks Neersen im Jahr 2002 am renaturierten Nebenarm der Cloer. Ein mehrmals erweiterter Holzbau ist Ausgangspunkt für unterschiedlichste Naturerlebnisangebote.
Die Angebote haben sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt und sind nach den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgerichtet.
„Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt (…) Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen (…) „Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können.“ (…) Der Begriff der Nachhaltigkeit „basiert auf der Erkenntnis, dass Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sich gegenseitig beeinflussen: Es wird langfristig keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ohne eine intakte Umwelt geben. Ebenso wenig wird es gelingen, die Umwelt effektiv zu schützen, wenn Menschen um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen.“
(BNE-Portal des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, s. unter www.bne-portal.de, 26.04.2021)
Seit dem Start im Frühjahr 2002 betreuen die Dipl. Biologin Pia Kambergs und die Dipl. Sozialpädagogin Monika Wagner die Umweltstation.
Für die Ortsgruppe NABU Willich stehen federführend Monica und Jack Sandrock mit ihrem zuverlässigen Team von Ehrenamtlern.
Die Verantwortlichen der Stadt sind Udo Hormes (Stadtplanung, nachhaltige Entwicklung und Artenschutz) sowie Marcel Gellißen (Klimamanager).
Seit 2013 unterstützen (jeweils für ein Jahr) – zwei Absolvent*innen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) das Team.
Die Lebensräume des Schlossparks und seines direkten Umfelds sowie die geplanten Außenflächen sollen mit „Kopf, Herz, Hand und Fuß“ erlebbar werden. Durch hautnahe und vielfältige Naturerfahrungen wird Grundwissen vermittelt, das Zusammenhänge erklärt und Fähigkeiten fördert, sich selbst aktiv für eine intakte Umwelt einzusetzen.
Die Teilnehmer erfahren, dass alles miteinander verbunden ist, und sie selbst ein maßgeblicher Teil des „großen Ganzen“ sind.
Im Naturerlebnis ist uns neben Interesse weckenden, positiven Erfahrungen ebenso die Vermittlung einer wertschätzenden Haltung gegenüber allen Lebewesen wichtig.
Dieses nachhaltige Lernen soll durch spielerische Elemente und Ansprache möglichst vieler Sinne angeregt werden und einen emotionalen Zugang zur Natur ebnen. „Man schützt nur, was man liebt, man liebt nur, was man kennt.“ (*Konrad Lorenz) Auf diese Weise möchten wir eine positive und respektvolle Einstellung der Besucher zur Natur entwickeln und stärken.
Anhand konkreter Beispiele und Übertragung auf die Lebenswirklichkeit der Kinder soll das Erfahrene weitergetragen werden: in den Kita – bzw. Schulalltag, in Familien etc. Multiplikator*innen spielen dabei eine wichtige Rolle und werden entsprechend miteinbezogen.
Unsere Angebote sollen möglichst allen Interessierten, auch Menschen mit Beeinträchtigungen, zugänglich sein. Dies kann aufgrund der Räumlichkeiten im Neubau verwirklicht werden. Nähere Details zur Durchführung für inklusive Gruppen werden jeweils im Vorfeld besprochen und geplant.
Der Schwerpunkt unserer Angebote liegt auf der heimischen Tier- und Pflanzenwelt mit ihren Wechselbeziehungen zueinander, dem Jahreslauf der Natur, je nach Thema unter Einbeziehung kreativer und sinnlicher/kulinarischer Aspekte.
Unterschiedliche Lebensräume wie Wiese, Wasser, Wald, Boden, Streuobstwiese oder Kräutergarten werden erforscht, aber auch schwerpunktmäßig thematisiert wie z.B. bei den Themen Vögel, Wildbienen oder Schmetterlinge.
Darüber hinaus widmen wir uns ebenso gesellschaftlich relevanten Themen, wie im Angebot „Wo unser Essen wächst“, das sowohl den fairen Handel als auch die Bedeutung von heimischem Obst und Gemüse (Regionalität und saisonaler Einkauf/Anbau), behandelt. Im Programmpunkt „Weniger ist mehr“ gehen wir auf die Müllproblematik bzw. Möglichkeiten der Müllvermeidung und Nutzung natürlicher Ressourcen ein.
In offenen oder Gruppen- Angeboten für Erwachsene, sei es über den NABU oder die ELU, wird Wissen über Tiere, Pflanzen, Naturschutz etc. vermittelt, was aber immer auch eine praktische Komponente beinhaltet, wie z.B. bei Wildkräuter(koch)kursen, Kompost- Hochbeet – oder Gehölzschnittlehrgängen.
In den Veranstaltungen für Kita ‑und Schulkinder wird stets ein thematischer und methodischer Leitfaden verfolgt. Dieser lässt jedoch immer Spielraum für situatives Lernen indem wir die Neugierde/Ideen der Kinder aufgreifen und damit den Lernprozess lebendig und offen gestalten.
In unseren Naturbegegnungen möchten wir durch einen ganzheitlichen Ansatz eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung fördern, indem wir
Unsere Methoden sind vielfältig, sie sprechen die Kinder auf kognitive, kreative sowie motorische und sinnliche Weise an, durch:
Durch Kleingruppenarbeit wird die Teamfähigkeit der Kinder trainiert und gefördert, das Ergebnis als Gruppe, ohne Wettbewerbscharakter, ist maßgebend. Sie nehmen eine aktive Rolle im Geschehen ein, was konstruktive, situative und soziale Prozesse innerhalb der Gruppe auslösen kann.
In den Veranstaltungen versuchen wir eine positive, emotionale und authentische Atmosphäre zu schaffen, in der unsere eigene Begeisterung für die Natur spürbar wird. Dies wirkt sich positiv auf den Lernerfolg aus.