Die Euroga bzw. die dezentrale Landesgartenschau war für den Schlosspark Neersen der Beginn einer Transformation. Die aus denkmalpflegerischer Sicht notwendigen Maßnahmen, etwa das Beseitigen verdämmender Gehölze zugunsten der Wiederherstellung von Sichtachsen wurde behutsam vorgenommen, ebenso die Abgrenzung der Parks zum angrenzenden Siedlungsbereich mit Hecken und Gehölzgruppen aus einheimischen Baum- und Straucharten. Zugleich wurden die Schlossgräben entschlammt und die Cloer im Bereich der Parkerweiterung umfangreich renaturiert. Hierbei entstand ein großer Retentionsraum für die Cloer, der der natürlichen Sukzession überlassen wird – ein Ort der Zurückgezogenheit für viele Pflanzenarten der Altwässer sowie wassergebundene, störungssensible Tierarten.
Während der historische Teil des Parkes mit seinen wunderbaren alten Platanen, Eichen, Eiben und Buchen sich trotz der vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen immer noch die stille Würde eines englischen Landschaftsgarten bewahrt hat – zu dem die zeitgenössischen Skulpturen gut kontrastieren – ist im Bereich der Parkerweiterung Richtung Südosten viel Neues angelegt worden, mit dem Ziel naturnahe Lebensräume zu schaffen und sie zugleich zu einem Ort der Naturbegegnung zu machen.
Mit dem Hand in Hand gehendem Engagement des NABU und der Stadt Willich kamen seitdem immer wieder neue Elemente der Naturerfahrung und – information hinzu, häufig unterstützt von den Mitarbeiter*innen der Eva-Lorenz-Umweltstation und den FÖJlern.
Zur Erhöhung der Biodiversität wurden blütenreiche Wiesen mit regionalem Saatgut angelegt bzw. Wiesen aufgewertet, etwa zwischen Hochzeitswiese und Siedlungsrand sowie an Böschungen entlang der Wassergräben. Bei der „Hochzeitswiese“ selbst handelt es sich um eine artenreiche, frisch bis feuchte Mähwiese, die im Sommer Lebensraum (nicht nur) verschiedener Heuschrecken-Arten ist.
Es folgten Natur-Erlebnis-Garten, Barfußpfad, Sträucherlehrpfades, Spielwiese, Waldlehrpfad, Tierweitsprung, Formicarium, Schmetterlingsinsel, Wildbienen- und Insekten-Schauhaus, Igel-Infotafel und zuletzt eine Fledermaus-Infotafel und ein Holzlehrpfad.